Neue italienische Emigration - italienische Geschichten aus dem 21. Jahrhundert
Historisch gesehen ist die italienische Bevölkerung durch auffällige Migrationsströme sowohl innerhalb der geografischen Grenzen Italiens als auch nach außen gekennzeichnet gewesen. Die italienische „Stiftung Migrantes“ bestätigt in ihrem Bericht vom Jahre 2021, „wie strukturell die italienische Mobilität ins Ausland ist“. Dieser Charakter des italienischen Migrationsphänomens und dessen Folgen auf die Entwicklung Italiens bilden den Ausgangspunkt des Fotoprojekts „Neue italienische Emigration“ vom Amateurfotografen und Wahl-Hannoveraner Vincenzo Grauso. Seine Porträtfotografien zeigen Italienerinnen und Italiener, die ihr Land verlassen haben und seit ca. dem Jahr 2000 in Deutschland leben. Sie gehören zu einer neuen Generation italienischer Migrant*innen, die andere Beweggründe, Kompetenzen und Fertigkeiten besitzen als diejenigen der “Gastarbeiter”, die zwischen den 1970er und 1990er Jahren nach Deutschland gekommen sind. In dieser Veranstaltung präsentiert Vincenzo Grauso einige Aspekte der jüngeren italienischen Auswanderung unter Bezugnahme der Erfahrungen der Italienerinnen und Italiener, die er porträtiert hat.
Vincenzo Grauso stammt aus einer Familie aus der Provinz Salerno (Kampanien). Er ist in Tessin (Schweiz) und Como aufgewachsen. Seit 2009, nach mehreren Jahren im Sudan und Südsudan im Dienste von Organisationen der internationalen Zusammenarbeit, lebt er in Deutschland, seit 2020 in Hannover. Vincenzo Grauso ist Informatik-Ingenieur und nebenberuflicher Referent für die entwicklungspolitische Bildung. Seit 2017 ist er als IT-Projektmanager in Digitalisierungsprojekten für deutsche Hochschulen tätig.