"Auf, Gedanke, mit goldenen Flügeln: Italien – unendliches Erzählen"

Auf einen Aperitivo Italiano

Bei den „Poetischen Quellen 2024“stellt sich das Literaturland Italien vor

Am 21. August beginnt in den ostwestfälischen Nachbarstädten Bad Oeynhausen und Löhne die 23. Ausgabe des Internationalen Literaturfestes „Poetische Quellen“. Literaturbegeisterte Besucherinnen und Besucher können erneut an fünf Tagen bis zum 25. August in die mitreißenden Welten der Literatur eintauchen und dabei diesmal gleich sieben deutschlandweite Buchpremieren erleben. Im Mittelpunkt steht das Literaturland Italien, weshalb viele italienische Autoren und Autorinnen zu Gast in Ostwestfalen sein werden. Das passende Motto dazu lautet: »Auf, Gedanke, mit goldenen Flügeln: Italien – unendliches Erzählen«. Neben dem AQUAMAGICA Landschafts- und Kulturpark finden die Veranstaltungen des Literaturfestes auch in der Innenstadt und in der Auferstehungskirche von Bad Oeynhausen statt. Ein Büchertisch mit einer umfangreichen Auswahl der Werke der eingeladenen Autoren und Autorinnen steht an allen Tagen zur Verfügung und natürlich werden diese ihre Bücher auch signieren.

Bei der konzertanten Auftaktveranstaltung am Mittwochabend, 21. August, dreht sich in diesem Jahr alles um die besondere italienische Tradition der sogenannten „Cantautori“, Liederdichter, die in Italien ein hohes Ansehen genießen und mit ihren ebenso poetischen wie kritischen Liedtexten das gesellschaftliche Leben Italiens auf eine eindrucksvolle Weise seit den 1960er Jahren bis heute bereichert und mit vielen Generationen übergreifenden Liedern die Gesellschaft im Inneren verbunden haben. Die sizilianische Liedermacherin Etta Scollo und der aus Rom stammende Liedermacher Mimmo Locasciulli stehen hierbei erstmals überhaupt gemeinsam auf der Bühne.

Vor der Auftaktveranstaltung findet am Mittwochnachmittag die Eröffnungsvorlesung der 2023 gegründeten Kinder-Uni Bad Oeynhausen für Kinder von 8 bis 12 Jahren statt, die seitdem offiziell Bestandteil der „Poetischen Quellen“ ist. Der perfekt zweisprachige italienische Autor und Übersetzer Stefano Zangrando hat seiner Vorlesung die Überschrift Was sind Grenzen und wann ist es gut, sie zu überschreiten gegeben.

Bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, dem 22. August, begegnet dann der kanadisch-argentinische Weltautor Alberto Manguel, der mit 40.000 Büchern eine der größten privaten Büchersammlungen weltweit besitzt, seinem italienischen Kollegen Fabio Stassi. Die Bibliothek der Welt erlesen, so lautet der passende Titel des Abends dazu. Die Gesprächsübersetzung übernimmt hier die Übersetzerin Annette Kopetzki, die Mitte Juni mit dem angesehenen Deutsch-Italienischen Übersetzungspreis ausgezeichnet wurde.

Überhaupt die Übersetzerinnen und Übersetzer: Ohne sie würde es keine Weltliteratur und damit auch kein Weltverständnis geben. Neben Annette Kopetzki sind mit Klaudia Ruschkowski, Maja Pflug, Verena von Koskull, Viktoria von Schirach, Judith Krieg, Monika Lustig und Ulrike Schimming, weitere angesehene Übersetzerinnen aus dem Italienischen zu Gast. Die beiden erstgenannten werden ihre vielgelobte Neuübersetzung des Weltklassikers der italienischen Autorin Elsa Morante, La Storia, vorstellen.

Der traditionelle Lyrikabend am Freitag, 23. August, widmet sich zwei herausragenden italienischsprachigen Dichtern. Fabio Pusterla trifft hier auf Piero Salabè. Gelesen wird eine Auswahl ihrer Gedichte von den Schauspielern Rolf Becker und Sylvia Wempner.

Zur Vorstellung ihrer aktuell übersetzten Romane werden Enrico Palandri (Lichter auf der Piazza Maggiore), Maddalena Vaglio Tanet (In den Wald) und Ginevra Lamberti (Der Aufruhr unserer Herzen) und Marcello Fois (Zwischen den Zeiten) begrüßt. Mit Ihnen finden gleich drei deutschlandweite Buchpremieren bei den „Poetischen Quellen“ statt.

Weitere Gäste sind der aus Triest stammende italienische Schriftsteller, Journalist und Reisende Paolo Rumiz, der sich vehement für die Gemeinschaft Europas einsetzt und dessen Werk in der Tradition von Bruce Chatwin, Jack Kerouac und Cees Noteboom steht, und der in Bari geborene Autor Nicola Lagioia, bis 2022 Leiter der Buchmesse von Turin, der sich im „Tischgespräch“ am Sonntagnachmittag mit dem deutschen Autor Clemens Meyer trifft.

Freuen kann sich das Publikum auch auf den sizilianischen Autor Giosuè Calaciura, der seinen spektakulären Roman Ich, der Sohn mitbringen wird, dessen italienischer Titel Io sono Gesù offenbart, um wen es hier geht.

Nach wie vor setzt der Berliner Verlag Klaus Wagenbach Maßstäbe bei der Veröffentlichung italienischer Literatur in Deutschland. Am Samstagabend, 24. August, wird sein 60jähriges Jubiläum auch in Ostwestfalen gefeiert. Die Verlegerin Susanne Schüssler lädt hier gemeinsam mit den Schauspielern Mechthild Großmann und Rolf Becker zu einer „Passeggiata“ durch die italienische Literatur ein.

Das beliebte „Das Sonntagsgespräch – Forum für Literatur“ steht am 25.August, unter dem Titel Das Rettende in der Gefahr – eine neue ethische Haltung für die Reparatur der Welt. Daran nehmen diesmal der französisch-deutsche Schriftsteller und Philosoph, Guillaume Paoli, in diesem Jahr Preisträger des Günther Anders-Preises für Kritisches Denken, der Kulturwissenschaftler und Ideenhistoriker Matthias Bormuth sowie der Philosoph Hanno Sauer teil.

In der Abschlussveranstaltung wird das Publikum schließlich eingeladen, sich bei einer musikalisch-tänzerisch-literarischen Reise durch drei italienische Städte der Renaissance unter dem Titel Neapel – Florenz – Rom: Endlich wiedergeboren! in eine der wichtigsten Epochen Italiens und damit auch Europas zurückzuversetzen. Das vierköpfige Ensemble Ventoux, die Tänzerin Mareike Greb, der Renaissance-Experte Tobias Roth und die Schauspieler Rolf Becker und Sylvia Wempner begleiten es auf dieser beeindruckenden Zeitreise.

Faszination, Wissenschaft, Schönheit: Italien als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2024

Unter dem Motto "Verwurzelt in der Zukunft" präsentiert sich Italien als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2024. Damit tritt Italien nach 36 Jahren erneut als Ehrengastland auf der 76. Ausgabe der Buchmesse auf. Dabei wird Italien – immer stolz auf seine Vergangenheit, aber stets mit Blick in die Zukunft – einen breiten Querschnitt unterschiedlicher und manchmal gegensätzlicher Stimmen und Ideen in seiner Literatur und Kultur zeigen. Der literarische Horizont ist dabei geprägt durch fruchtbaren Dialog, zahlreiche Debatten und Begegnungen und verweist auf die Wurzeln seiner glorreichen kulturellen Vergangenheit.

Kulturelle, literarische und künstlerische Traditionen haben in Italien Geschichte. Dank dieser kreativen Spannung zwischen Vergangenheit und Zukunft ist das Land in der Lage, den kulturellen Bezugshorizont zu erweitern, sich den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen und die literarischen Trends der kommenden Jahre zu definieren, die die Leser in der ganzen Welt begeistern.

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Unter dem Motto "Verwurzelt in der Zukunft" werden rund 120 Autoren und Kulturschaffende in Deutschland Debatten, musikalische Performances und Kunstausstellungen bereichern. Italien möchte so aufzeigen, wie viel sich in 36 Jahren, seit dem ersten Ehrengastauftritt, verändert hat.

Der Countdown für die Teilnahme Italiens an diesem wichtigen Ereignis beginnt am Sonntag, den 22. Oktober, wenn um 16 Uhr im Ehrengastpavillon Slowenien (Forum, Ebene 1, Srečko Kosovel-Bühne) Slowenien, der Ehrengast der Messe 2023, den Staffelstab an Italien weitergibt. Mit der Übergabe der Gastrolle zwischen den Ehrengästen und einem Gespräch zwischen den Autoren Dušan Jelinčič und Ilaria Tuti wird sich Slowenien von der Frankfurter Buchmesse verabschieden und den Staffelstab an Italien übergeben. Die italienische Geigerin Francesca Dego, die seit Jahren mit großem Erfolg auf Musikbühnen in aller Welt auftritt, wird diese symbolische Begegnung musikalisch untermalen.

Neuerscheinungen im Rahmen des italienischen Ehrengast-Jahres aktuell hier abrufbar.

Informationen: italiafrancoforte2024.com | www.buchmesse.de

Quelle/Abb.: italiafrancoforte2024.com