Am 22. Juni 2024 wurde im Rahmen der XVII. Deutsch-Italienische Kulturbörse in Prato der Premio Culturale der VDIG an die Literaturwissenschafllerin und Verlegerin Alessandra Ballesi-Hansen verliehen.
Vergeben wird dieser Preis an eine Person oder eine Institution, die sich in ganz besonderem Maße für die Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Italien einsetzt und für Verständnis im Miteinander wirbt.
Alessandra Ballesi-Hansen erhielt den Preis für ihr herausragendes und beständiges Engagement im Rahmen der deutsch-italienischen Kulturbeziehungen. Der Preis würdigt ihren intensiven persönlichen Einsatz in und für Kulturvereine und den von ihr 2017 gegründeten nonsolo Verlag, mit dem sie zeitgenössische italienische Literatur im deutschsprachigen Raum fördert, die ein modernes Italien abseits bekannter Klischees darstellt und damit kulturelle Brücken baut.
Die gebürtige Römerin fand in Freiburg ihre zweite Heimat. Nach dem Studium der italienischen Literatur, der Geschichte und Handschriftenkunde in Rom ließ sie sich zur Bibliothekarin und Archivarin weiterbilden. Für dreißig Jahre unterrichtete sie an der Romanistik der Universität Freiburg, bevor sie den großen Sprung wagte und den nonsolo Verlag gründete. Ihre große Leidenschaft ist die Literatur und das Kino - neben ihren zwei Heimatkulturen und ihrer vielköpfigen Familie, versteht sich.
Henning Klüver, Premio-Preisträger 2022, würdigte Ballesi-Hansen in seiner Laudatio, die nach einer Einleitung von Renzo Brizzi, Premio-Preisträger 2014, verlesen wurde.
Der premio culturale - "Der kleine Preis oder das zerbrochene Glück" - wurde von Klaus Cenkier gestaltet. Klaus Cenkier, gelernter Stahlwerker und Eisengießer aus Brandenburg arbeitete in verschiedenen Kunstgießereien von Kunsthochschulen in Berlin, Dresden und Stuttgart. Im Jahr 1991 begann er in seiner Heimat in Ziesar-Köpernitz seine eigene, ziemlich große Gießerei aufzubauen.
Neben der Arbeit als Kunstgießer beginnt er allmählich einen langen Traum, die Schaffung eigener Kunst, zu verwirklichen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildhauern zeigt er in internationalen Symposien den Künstler Klaus Cenkier. Es folgen zahlreiche Ausstellungen und Schaffung eigener Werke im öffentlichen Raum. Für Klaus Cenkiers Bemühen, den Bronzeguss Schülern und Studenten zu vermitteln, seine Umsetzung von Forschungsaufgaben und sein großes Engagement bei Symposien wurde er 2018 mit dem Titel Ehrengießer von der Otto v. Guericke Universität Magdeburg ausgezeichnet.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung der VDIG zur Kulturbörse
Pressemitteilung der VDIG zu Alessandra Ballesi-Hansen
Pressemitteilung der VDIG zu Klaus Cenkier
Artikel im „Corriere d’Italia“
Der Preis wurde von
gestaltet.
Die Liebe zu seinem Material, zur Bronze, einem warmen Material in all ihren Oberflächenvariationen ist unübersehbar, es sind die Hände, die die Oberflächen prägen, der Betrachter muss die Objekte anfassen (Trak Wendisch, 2019).
Einen „Preis“ zu schaffen schwebte Cenkier schon immer einmal vor und während der Ausführung kam der Gedanke mit dem Knick, der Brechung der Geraden. Das Leben ist immer auch Veränderung.
Am 11. Juni 2022 wurde im Rahmen der XVI. Deutsch-Italienische Kulturbörse in Düsseldorf der Premio Culturale der VDIG an den Journalisten und Autoren Henning Klüver verliehen.
Verliehen wird dieser Preis an eine Person oder eine Institution, die sich in ganz besonderem Maße für die Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Italien einsetzt und für Verständnis im Miteinander wirbt. Henning Klüver erhält den Premio, weil er ein Brückenbauer ist, einer der mit Fingerspitzengefühl und fundiertem Wissen in seinen Texten über die italienische Gesellschaft und Politik berichtet.
Klüver, 1949 in Hamburg geboren, studierte in Deutschland und Italien. Später wurde das Land am Mittelmeer zu seiner Wahlheimat, er lebt mit seiner sardischen Frau in Mailand. Von dort berichtet er als freier Kulturkorrespondent für deutsche Tages- und Wochenzeitungen und Rundfunkanstalten. Er hat dabei den Blick des Ausländers, des Deutschen, der staunt, Erfahrungen sammelt, versteht und in seinen Analysen immer nachvollziehbar ist. Und er hat den Blick eines Insiders, der in Italien lebt und authentisch in seinen Erzählungen ist.
„Henning Klüver schafft es mit seinen klugen Texten wirklich gut, Italien zu 'erklären' und den Lesern in Deutschland näher zu bringen. Wissen über den jeweils anderen zu vermitteln, ist immer noch der beste Weg, um Vorurteile langfristig ab- und mit Sensibilität Verständnis aufzubauen.“, so die Präsidentin der VDIG, Rita Marcon-Grothausmann.
Neben Biografien und einem politischen Sachbuch gibt es von Henning Klüver auch eine liebevoll-unterhaltsame „Gebrauchsanweisung für Italien“, die in diesem Jahr in einer Neuauflage erschienen ist – mit leichter Hand aber ohne rosarote Brille geschrieben.
Laudatio von Marco Martinelli, Träger des Premio Culturale 2018:
Henning Klüver: geboren 1949 in Hamburg. Studium der Literaturwissenschaft und der Kunstgeschichte in Hamburg, Berlin und Hannover, sowie eine Ausbildung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Aufenthalte in Rom 1977-1984, lebt seit 1995 als freier Journalist in Mailand (bis 2013 vorwiegend als Kulturkorrespondent für die Süddeutsche Zeitung). Mitarbeiter von verschiedenen Zeitungen und Magazinen (Stuttgarter Zeitung, SZ, Kunstzeitung, NZZ, Opernwelt) sowie von einigen Rundfunkanstalten (NDR, DLF, BR). Verheiratet mit Lidia Pala, zwei Töchter (Gianna, Mara). Hört viel Radio. Geht gerne ins Kino, ins Theater und in die Oper. Sucht Schutz bei Büchern, weil er ein schlechtes Gedächtnis hat. Liebt die italienische Küche. Interessiert sich trotz des schrecklichen Kommerzrummels für Fußball („Forza Inter!“) und leidet in Deutschland mit dem HSV.
Der premio culturale wurde von Rossella Palazzolo gestaltet. Geboren 1983 in Palermo, wo sie das Staatliche Institut für Kunst besuchte. 2009 schloss sie ihr Studium an der Akademie der Schönen Künste in Palermo ab, wo sie Malerei bei Prof. Bazan und Fotografie bei Prof. Scalia studierte. Seit 2014 widmet sie sich einem neuen Kunst- und Designhandwerksprojekt, dem Studio Kepha, mit dem sie Objekte aus Beton für die Inneneinrichtung entwirft, gestaltet und produziert und an verschiedenen Ausstellungen und Messen in Italien teilnimmt. Seit 2017 arbeitet sie mit Edizioni Precarie zusammen. Seit 2020 leitet sie Kunstworkshops an verschiedenen Schulen. Studio Kepha ist in dem von der Michelangelo Foudation geförderten Führer „Homofaber“ gelistet. Im Jahr 2021 wurde sie für das Projekt „5 Jahre Kunstpartnerschaft Düsseldorf Palermo“ ausgewählt.
Informationen:
Pressemitteilung zur Verleihung des Premio Culturale 2022
Artikel im „Corriere d’Italia“
Der Preis wurde von
aus Palermo gestaltet.
Die Künstlerin hat an der Akademie der Schönen Künste ihrer Heimatstadt Malerei und Fotografie studiert. Seit einigen Jahren widmet sie sich Objekten aus Beton für die Inneneinrichtung, Ausstellungen und Messen.
Am 19. Mai 2018 wurde im Rahmen der XV. Deutsch-Italienischen Kulturbörse in Ravenna der Premio Culturale der VDIG an den Dramaturg und Regisseur Marco Martinelli und seine Frau Ermanna Montanari, Schauspielerin, Autorin und Bühnenbildnerin, verliehen.
Seit 1977 verheiratet, lebt das Paar in Ravenna, wo es 1983 (gemeinsam mit Luigi Dadina und Marcella Nonni) das Teatro delle Albe gegründet hat, deren künstlerische Leitung beide gemeinsam innehaben.
Zu ihren ersten bekannten Arbeiten gehört das Stück „Siamo asini o pedanti?“, das bereits Ende der 80er in Deutschland in italienischer Sprache aufgeführt wurde.
Es entstand eine Zusammenarbeit mit dem „Theater an der Ruhr“ in Mülheim und später mit der Shakespeare-Company in Bremen für eine Aufführung unter der Regie von Marco Martinelli. Des Weiteren wurde in Deutschland eine Zusammenarbeit mit dem "Theater an der Parkaue" in Berlin umgesetzt im Rahmen des Projektes Theater/Teatro mit der „Ouverture Alcina”, einem Werk, das Montanari und Martinelli mit dem Komponisten Luigi Ceccarelli realisiert haben.
Ihre gemeinsame Theaterarbeit, die innovativ an die Tradition anknüpft, machte Montanari und Martinelli in Europa bekannt. In Italien und im Ausland erhielten sie zahllose Preise: Ermanna Montanari hat unter anderem 4 Premi Ubu, den Premio Eleonora Duse und den Golden Laurel beim Mess Festival in Sarajevo erhalten; Marco Martinelli außer den 4 Premi Ubu, den Premio Hystrio, den Golden Laurel beim Mess Festival von Sarajevo und den Premio für sein Lebenswerk beim Festival von Karthago.
Für die Nominierung zum Premio Culturale war die innovative Auseinandersetzung mit klassischen Autoren wie Ariost und Dante aber auch mit deutschsprachigen Autoren wie Christian Dietrich Grabbe und Werner Schwab ausschlaggebend. Zu erwähnen wäre auch das Stück „Rumore delle Acque“ von Marco Martinelli, ein dichter Monolog über die Tragödie der Migranten im Mittelmeer aus dem Jahr 2010, der auch heute noch von tragischer Aktualität ist. Mit dem deutschen Titel „WasserGeräusch“ wurde es in Bremen unter der Regie von Marco Martinelli und später in Berlin aufgeführt und außerdem in viele Sprachen in der ganzen Welt übersetzt.
Gerade im Hinblick auf die Förderung der italienischen Sprache in Deutschland - die Sprachoffensive „oli“ (Offensiva Lingua Italiana) - begrüßen wir die deutsch-italienische Dimension der Arbeit von Marco Martinelli und Ermanna Montanari im europäischen und internationalen Kontext.
Der Preis wurde von dem Künstler
aus Düsseldorf gestaltet.
Auch Kortländer hat einen besonderen Bezug zu Italien, hat er doch die Städtepartnerschaft Düsseldorf-Palermo ins Leben gerufen bei der ihm die Förderung junger Künstler aus beiden Städten besonders am Herzen liegt.
Mit der Verleihung des Premio Culturale im Rahmen der XIV. Deutsch-Italienischen Kulturbörse 2016 in Lübeck an „onde“ hat die VDIG nicht nur die bisher geleistete Arbeit des Studententeams auszeichnen wollen, sondern sie hat „onde“ und damit auch den neuen Generationen Mut gemacht, damit diese Initiative oder andere wie diese fortgesetzt und sich in Zukunft weiterentwickeln werden.
Rita Marcon-Grothausmann, VDIG-Präsidentin, stellte in ihrer Rede die "onde" und den Künstler Emanuele Bertossi vor: hier.
Die Laudatio hielt der Preisträger von 2014, Renzo Brizzi. In einer erfrischenden Rede bedankten sich anschließend Laura Krzikalla und Niklas Molter stellvertretend für die gesamte onde-Redaktion für die Auszeichnung.
„onde“ heißt Wellen. Diese hat der italienische Künstler
in seiner Gestaltung aufgenommen und einen Preis entworfen, der speziell auf das Redaktionsteam zugeschnitten ist: ein aus den Buchstaben des Wortes O-N-D-E zusammengesetztes Schiff, welches mutig auf bewegten hohen Wellen schaukelt.
Im Rahmen der XIII. Deutsch-Italienische Kulturbörse in Trapani vom 12. bis 15.09.2014 wurde der Premio culturale 2014 der VDIG verliehen. In diesem Jahr wurde Renzo Brizzi, Journalist und ehemaliger Redakteur des WDR-Funkhaus Europa, mit dieser wichtigen Ehrung ausgezeichnet.
In ihrer Laudatio formulierte Rita Marcon die vielfältigen Verdienste des Preisträgers für die deutsch-italienische Zusammenarbeit und schloss mit den Worten: „Deine berufliche Tätigkeit hast du, lieber Renzo, immer wieder als Ausgangspunkt für ein ehrenamtliches Engagement genutzt, und mit deinem Know-how dazu beigetragen, zu informieren, Verständnis zu fördern und Barrieren einzureißen. Dafür darf ich dir heute im Namen des Vorstandes der VDIG und seiner Mitgliedsgesellschaften diesen Preis überreichen“ (Laudatio).
Renzo Brizzi zeigte sich bewegt angesichts der Auszeichnung und bedankte sich: „... Und das ist meine persönliche Meinung: Kultur wird zelebriert, Kultur wird verbreitet und Kultur wird über Begegnungen und Auseinandersetzungen, über Empathien oder auch Antipathien erneuert. Das menschliche Ausmaß der Beziehungen gewährleistet das Überleben der Kultur, an die wir glauben. Und dieses menschliche Ausmaß Ihrer/Eurer einzelnen Gesellschaften, der Einsatz des Einzelnen sind, liebe Freundinnen und Freunde, Ihre/Eure Stärke. Das ist der Grund, weswegen Ihre/Eure Anerkennung mir enorme Freude bereitet. (...)“ (Dankesrede).
Den Preis gestaltete der deutsch-bosnische Künstler
aus Kassel. Saric war Gewinner des Wettbewerbs der VDIG „Variazioni sul logo“ im Mai 2014.
Ein Höhepunkt der XII. Deutsch-Italienischen Kulturbörse 2012 in Kassel war die Verleihung des „Premio Culturale“ an die Autorin und Übersetzerin Dr. Friederike Hausmann.
Hausmann beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit der Geschichte Italiens, das sie für in zahlreichen Büchern (u. a. für den Verlag Klaus Wagenbach und C. H. Beck) porträtiert hat. Nach langjährigem Aufenthalt in Italien lebt sie heute als Autorin und Übersetzerin in München. Als Italien-Expertin schreibt sie für den Rundfunk sowie überregionale Tages- und Wochenzeitungen.
Der Premio Culturale 2012 wurde von
gestaltet.
Ein Höhepunkt der XI. Deutsch-Italienische Kulturbörse 2010 in Castiglioncello war die Verleihung des zweiten Premio Culturale der VDIG, welcher an Vittore Bocchetta – Künstler, Akademiker, Schriftsteller und italienischer Widerstandskämpfer im 2. Weltkrieg – ging.
Laudatio Andreas J. G. Mickel zur Premio Culturale-Verleihung an Vittore Bocchetta
Der Premio Culturale 2010 wurde von
gestaltet. Die Metallskulptur zeigt die Freundesländer Deutschland und Italien in ihren Umrissen.
Im Rahmen der X. Deutsch-Italienischen Kulturbörse 2008 in Karlsruhe verlieh die VDIG erstmals den "Premio culturale". Botschafter a. D. Dr. Friedrich Ruth erhielt den Preis als herausragende Persönlichkeit des deutsch-italienischen Kulturaustausches.
Laudatio Ursula Swoboda Premio Culturale
Umberto Visentin gestaltet Premio Culturale
Der Premio Culturale 2008 wurde von
gestaltet.