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Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig

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15.11.
02.03.

Luogo di svolgimento:

Staatsgalerie Stuttgart
Konrad-Adenauer-Str. 30 – 32
Stuttgart

Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig

Große Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg

Zum ersten Mal in Deutschland steht Vittore Carpaccio im Mittelpunkt einer Ausstellung: einer der erfolgreichsten Maler, die um 1500 in der Seerepublik wirkten. Rund 55 Gemälde und Papierarbeiten aus eigenem Bestand sowie hochrangige internationale Leihgaben beleuchten Carpaccios einzigartige Stellung als Chronist venezianischen Lebens.

Vittore Carpaccio (um 1460/65–1525/26) ist einer der bedeutendsten Maler der Frührenaissance in Venedig. Er inszenierte seine farbenprächtigen und detailreichen Bilderzählungen vor der pittoresken Kulisse der Lagunenstadt oder den Landschaften des östlichen Mittelmeers. Um 1500 zählte er zu den meist beschäftigten Malern und konkurrierte mit heute weitaus berühmteren Meistern wie Giovanni Bellini (um 1435–1516). Seine Inspiration bezog Carpaccio aus der reichen Kultur Venedigs: Kunstwerke italienischer und nordalpiner Meister waren hier ebenso zu sehen wie gedruckte Bücher oder Erzeugnisse islamischer Kunstproduktion wie Textilien und Keramiken. Mit Sinn für Farben, Materialien und Stofflichkeiten, mit genauer Beobachtungsgabe und humorvollem Blick entwickelte Carpaccio eine höchst originelle Form der Malerei, der er seine Popularität verdankt.

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Ausgangspunkt der Ausstellung sind zwei bedeutende Werke von Carpaccio, die sich in der Sammlung der Staatsgalerie befinden und umfassend restauriert wurden. Die monumentale Altartafel „Der heilige Thomas von Aquin mit den Heiligen Markus und Ludwig von Toulouse“ (1507) zeigt, wie Carpaccio Altarkompositionen seines Lehrers Bellini aufgreift, sie aber erzählerisch mit Leben erfüllt. Das „Martyrium des heiligen Stephanus“ (1520) aus dem Zyklus für die Stephanus-Bruderschaft in Venedig steht stellvertretend für Carpaccios umfangreiche Arbeiten für die Scuole, die religiösen Laiengemeinschaften Venedigs. In diesen großformatigen Gemälden entwarf Carpaccio eine imaginäre Welt, die zugleich an das Venedig seiner Zeit erinnert. Mit pittoresken Details, Zitaten bekannter Kunst- und Bauwerke sowie alltagsnah gestalteten Figuren demonstrierte der Maler seine künstlerische Virtuosität und Erfindungskraft.

Unkonventionell sind einige der Gemälde Carpaccios, weil sie sich an ein weibliches Publikum richten, das sonst selten im Fokus der Maler um 1500 stand. Eine Reihe von Andachtsbildern bezeugt Carpaccios Nachdenken über Alltagsleben und Kunstgeschmack venezianischer Frauen. Besondere Lebensnähe und Unmittelbarkeit zeichnen Carpaccios Porträtmalerei aus, die in der Ausstellung im Vergleich mit herausragenden Werken seiner Zeitgenossen gezeigt wird.

Präsentiert werden rund 55 Gemälde und Arbeiten auf Papier, darunter hochkarätige Leihgaben aus Venedig, Florenz, Budapest und Washington. Zu sehen sind unter anderem Werke von Vittore Carpaccio, Giovanni Bellini, Gentile Bellini, Lorenzo Lotto, Albrecht Dürer, Hans Burgkmaier, Giovanni Mansueti und Vincenzo Catena. Zudem wird die Arbeit „Untitled (St. George Slaying a Dragon)“ (2022) von Ai Weiwei gezeigt.

Die Ausstellung ist eine Große Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Italienischen Republik in Deutschland.

Gefördert von: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Ernst von Siemens Kunststiftung, Kulturstiftung der Länder, AdrianiStiftung, Wüstenrot Stiftung; CD Produktion zur Ausstellung:
in Zusammenarbeit mit dem SWR, mit freundlicher Unterstützung der Berthold Leibinger Stiftung.

Weitere Kooperationspartner: Istituto Italiano di Cultura Stuttgart

Abb.: 1) Vittore Carpaccio: Die Disputation des heiligen Thomas von Aquin mit den Heiligen Markus und Ludwig von Toulouse, 1507, Staatsgalerie Stuttgart, Bildzustand nach Restaurierung (© Staatsgalerie Stuttgart), 2) Vittore Carpaccio: Lesende Maria, um 1505–1510, National Gallery of Art Washington, Samuel H. Kress Collection (© Genehmigt durch National Gallery of Art, Washington)
Quelle/Abb.: Staatsgalerie Stuttgart
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