Sardinien – das unbekannte Italien
Volkshochschule Lübeck
Aula
Falkenplatz 10
Lübeck
Sardinien – das unbekannte Italien
von Dr. Almut Mey, Berlin
Wie ein Floß aus Granit zwischen zwei Meeren – so erscheint die Insel Sardinien, wo vieles weit urtümlicher ist
als auf dem italienischen Festland. Grüne Ebenen, wilde Berglandschaften und wunderschöne Strände kennzeichnen das Landschaftsbild. Schafe sind immer noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, verdankt man ihnen doch den bekannten Pecorino-Käse und weitere schmackhafte Käsesorten. An Städten erstaunt die schöne Stadt Alghero im Norden mit ihrer 400-jährigen spanischen Vergangenheit. Die Hauptstadt Cagliari wiederum sollte schon wegen ihres bedeutenden Archäologischen Museums besucht werden. Einzigartig sind die Nuraghen, die sich nirgendwo sonst
in den Mittelmeerländern anfinden. Vor etwa 3.500 Jahren eroberte ein Kriegervolk aus dem Nahen Osten das steinzeitliche Sardinien und brachte Waffen und Werkzeuge aus Bronze mit. Wehrdörfer und Burgen, vor allem aber ein eindrucksvolles Brunnenheiligtum sind als Ruinen erhalten und zeugen von dieser besonderen Kultur. Traditionen werden hochgehalten, und mit großer Selbstverständlichkeit werden überall die lokalen Bräuche gepflegt. Besonders im Frühjahr kann man allerorts zahlreiche Prozessionen zu Ehren des Heiligen Ephysius erleben.
Dr. Almut Mey ist Ethnologin und lebt in Berlin.