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HELL>>HEAVEN ONEWAY

VDIG_Plakat_Dante_Schweinfurt
20.10.
23.02.

Luogo di svolgimento:

Museum Otto Schäfer
Judithstraße 16
Schweinfurt

HELL>>HEAVEN ONEWAY

Martin Stommel X Dantes Göttliche Komödie

Dantes Alighieris (1265-1321) „Göttliche Komödie“ zählt zu den größten Klassikern der Weltliteratur. Sein episches Gedicht ist in drei Teile gegliedert: Inferno (Hölle), Purgatorio (Fegefeuer) und Paradiso (Paradies). Die Reise beginnt, als Dante in einem dunklen Wald irrt und vom römischen Dichter Virgil gerettet wird. Virgil führt Dante durch die neun Kreise der Hölle, wo sie Sünder treffen, die für ihre irdischen Taten bestraft werden. Danach steigen sie den Berg des Fegefeuers hinauf, wo die Seelen Buße tun, um sich auf den Himmel vorzubereiten. Auf dem Gipfel des Fegefeuers trifft Dante auf Beatrice, seine verstorbene, geliebte Muse, die ihn weiter ins Paradies führt. Im Paradiso steigen Dante und Beatrice durch die neun Himmelssphären auf, wobei jede Sphäre verschiedene Tugenden und himmlische Wesen repräsentiert. Dante erfährt tiefgreifende theologische und philosophische Einsichten und erlangt schließlich eine Vision von Gott.

Der italienische Dichter beflügelte nicht nur die Literatur, sondern gleichsam die bildende Kunst. Keine geringeren als Sandro Botticelli, Gustave Doré oder Eugène Delacroix setzten die „Göttliche Komödie“ in Szene. Der in Bonn lebende Künstler Martin Stommel fand Anfang der 2000er Jahre dann seinen ganz individuellen Zugang zu Dante. Er selbst sagt: „Als ich die Commedia zum ersten Mal las, hatten sich die meisten der späteren Bilder schon in einem nebulösen Eindruck vorbereitet. Dieser Eindruck war kein Bild, er besaß vielleicht noch keine klare Komposition, mal keine Beleuchtung, mal keine genaue Perspektive. Es gab so etwas wie eine Erinnerung an eine Bewegung, eine Beziehung, eine Szenerie.“

Immer wieder sind es die Darstellungen solcher „Seelenzustände“ der Menschen, die Stommels Schaffen prägen. Deshalb wäre es bei seinen Dante-Bildern auch falsch, von Illustrationen zu sprechen. Vielmehr steht der Mensch im Mittelpunkt, seine Erfolge und Unzulänglichkeiten. In diesem Anspruch zeigt sich auch die Zeitlosigkeit von Stommels Herangehensweise an den alten Dichter. Wie Dante selbst als Lernender in der „Göttlichen Komödie“ auftritt, können die Betrachtenden noch heute von Stommels Seelenbildern lernen, ohne, dass sich der Künstler über sein Publikum erhebt. Stommel stellt dabei selbst fest, Dante „postuliert die Freiheit der Werke und die Begrenztheit ihrer Schöpfer.“

Martin Stommel wurde 1969 geboren und erhielt von 1993 bis 2001 durch den russischen Maler Boris Birger seine erste künstlerische Ausbildung. Bei Birger lernte Stommel die Darstellung des Menschen, speziell auch die Portraitmalerei, das Arbeiten nach der Natur und die Landschaftsmalerei. Im Atelier des Lehrers begegnete er in diesen Jahren Künstlern und Schriftstellern, vor allem auch Vertretern der russischen Dissidentenszene. Von 1994 – 1997 studierte Stommel außerdem zunächst an der staatlichen Kunstakademie in München bei Prof. Bernhard Weißhaar. 1998 wechselte er für ein zweijähriges Gaststudium an die HdK Berlin zu Klaus Fußmann.

In der ersten Hälfte der 2000er Jahre prägte sich Stommels thematische und stilistische Orientierung auch durch die langjährige Arbeit an Illustrationen zu Dante aus. Er befasste sich mit barocken und manieristischen Sujets und entwickelte eine dynamische A la prima-Malweise. Die Darstellung des Menschen in mythologischen Chiffren wurde in der Folge ein Hauptinhalt seiner Arbeit.

Informationen: www.museumottoschaefer.de

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