Ossip Kalenter, Pseudonym von Johannes Burkhardt (geboren 1900 in Dresden). Der Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker veröffentlichte bereits während seiner Studienzeit in Heidelberg und Leipzig Gedichtbände und schrieb für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften (Weimarer Republik, Frankfurter Zeitung, Berliner Tageblatt).

Von 1924 bis 1934 lebte er in Italien, in verschiedenen Orten der Halbinsel, und arbeitete als freier Journalist. Er bevorzugte Kleinstädte, in denen er sich einer Gemeinschaft stärker zugehörig fühlte. Anschließend zog er nach Prag, wo er in der Redaktion des Prager Tagblatts arbeitete. Nach dem Einmarsch der Nazis suchte er Zuflucht in der Schweiz, deren Staatsbürgerschaft er 1956 erhielt.

In den Kriegsjahren zwang ihn das von den Schweizer Behörden verhängte Arbeitsverbot für politische Asylbewerber, unter einem Pseudonym zu arbeiten und zu veröffentlichen.

Ab 1945 war Kalenter Sekretär der Vereinigung zum Schutz deutscher Schriftsteller im Ausland und von 1957 bis 1967 Präsident der P.E.N.-Zentrale für deutschsprachige Autoren im Ausland.

Nach dem Krieg kehrte er mit seiner Frau Ellen Burkhardt-Fischer fast jedes Jahr nach Italien zurück und hielt sich in den Sommermonaten oft in Lerici auf, der Stadt, die in seinem Buch Abeti heißt.

Er starb 1976 in Zürich.

ACIT La Spezia fördert erste italienische Ausgabe von “Die Abetiner” von Ossip Kalenter