15.12.2015
2015: Migration 2.0
Von den "Gastarbeitern" zu den "cervelli in fuga" - 60 Jahre Anwerbeabkommen
Anlässlich des 60. Jahrestages des Anwerbeabkommens zwischen Italien und Deutschland laden die VDIG, Comites Köln und der WDR zu einer Gesprächsrunde ein. Es werden Gastarbeiter der ersten Stunde und Vertreter der neuen Migrationswelle, sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur über sechs Jahr zehnte Migration aus Italien diskutieren. Am 15. Dezember 2015, 19 Uhr findet die Veranstaltung im Domforum Köln statt.
Der WDR wird in der parallel dazu ausgestrahlten Sendung von Radio Colonia einzelne Beiträge und Stimmen aus dem Publikum übertragen. Angereichert mit Ton- und Videodokumenten wird die Veranstaltung musikalisch vom Musiker und Komponisten Alessandro Palmitessa begleiten.
Es moderiert Claudia D'Avino. Die Journalistin kann sicher eigene Erfahrungen in die Diskussion mit einbringen - sie ist die Tochter von Emigranten der ersten Stunde.
Wir laden alle VDIG-Mitgliedsgesellschaften und Interessierte herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Alle diejenigen, die nicht persönlich anwesend sein können, haben die Möglichkeit, Live-Momente der Veranstaltung im Radio mitzuerleben.
Rückblick zur Veranstaltung
Anlässlich der Feier zu 60 Jahren Anwerbeabkommen wurde am 15. 12. vom Funkhaus Europa - Radio Colonia in Zusammenarbeit mit der VDIG, ein Abendprogramm gestaltet. In der speziellen Atmosphäre des Domforums, mit dem nächtlich erleuchteten Dom im Hintergrund, hatte sich zahlreich ein internationales Publikum versammelt. Nicht nur „Gastarbeiter“ der ersten Stunde aus Italien, sondern auch viele italienisch sprechende Deutsche und am Thema interessierte Mitmenschen anderer Nationalitäten folgten gespannt dem Programm.
Eine Abfolge von Information, Video- und Audiomitschnitten und Gesprächen mit zahlreichen Gästen beleuchtete das Thema von allen Seiten. Sowohl die älteren Einwanderer kamen in beeindruckender Weise zu Wort als auch die junge Generation von Italienern, die teilweise eine bemerkenswerte Karriere aufweisen konnten, die sich außerdem für ihre Landsleute engagieren und ihnen den Einstieg in die deutsche Wirklichkeit erleichtern wollen. Nicht immer gelingt die Integration. Und es wurden auch negative Beispiele genannt und analysiert.
Ein Aspekt, der nicht immer offensichtlich ist, sind die Auswirkungen, die die Präsenz der Italiener auf unsere deutsche Bevölkerung hat. In den letzten 60 Jahren haben sich in mehr als 50 Städten deutsch-italienische Gesellschaften etabliert, die den deutsch-italienischen Kulturaustausch pflegen und die italienische Sprache vermitteln. Aber auch durchaus Hilfestellung für Neuankömmlinge aus Italien bieten. In Form von Willkommensabenden, Stadtführungen in italienischer Sprache oder Deutschkursen für Italiener helfen sie, den Einstieg in den Alltag in Deutschland zu erleichtern.
Es waren Mitglieder der DIGs aus Detmold, Dortmund, Bochum, Essen, Düsseldorf, Leverkusen, Kleve und Weimar (!) extra zu diesem Anlass nach Köln gekommen. Im Namen der Vereinigung der Deutsch-Italienischen Kulturgesellschaften - VDIG - möchte ich mich bei den Gastgebern des Domforums, den Redakteuren von Radio Colonia, dem Ex-Redakteur und Premio Culturale Preisträger, Renzo Brizzi, und der charmanten Moderatorin für den aufschlussreichen Abend bedanken. Radio Colonia ist „italienische Lebensart“ und ich kann nur hoffen, dass uns dieses „Stück Italien“ in Deutschland noch lange erhalten bleibt!